Yakitori, die Wurzel des japanischen Fastfoods

Mit Tare-Soße und gesalzen – Zwei Geschmacksrichtungen

Yakitori-Hühner-Grillspieße werden in den letzten Jahren auch im Ausland gerne gegessen. Als Gewürze verwendet man süß-salzige Soße auf Sojasoßenbasis oder aber einfach Salz. Für Yakitori werden unterschiedliche Fleischteile verwendet.

Volksspeise: ein günstiger Genuss

In Japan gibt es zahlreiche Restaurants, die sich auf Yakitori spezialisiert haben. Darüber hinaus gibt es Yakitori auch in den Izakaya-Kneipen. In vielen Yakitori-Bars kann man in einer angenehmen Atmosphäre beobachten, wie die Hühnerspieße über Holzkohle zubereitet werden. Die Preise können stark variieren: zahlreiche Lokale, von teureren Luxus-Restaurants bis hin zu günstigen Izakaya-Kneipen bieten Yakitori an.

Yakitori-Spieß

Genießen Sie unterschiedlichen Geschmacksrichtungen des Hühnerfleisches!

Bei der Bestellung von Yakitori wird man zuerst gefragt, wie die Spieße gewürzt werden sollen: Tare oder Salz? Je nach verwendetem Fleisch passt der eine oder der andere Geschmack besser. Deshalb sollte man im Zweifelsfall immer die Bedienung fragen, was sie empfiehlt oder ihr die Wahl überlassen. Die Spieße können zusätzlich mit Ichimi, Shichimi, oder Sanshō (japanischer Pfeffer) gewürzt werden. Nicht nur durch unterschiedliche Gewürze, sondern auch die unterschiedlichen Fleischteile lassen die Geschmacksrichtungen stark variieren. Besonders beliebte Fleischteile sind Keule, Haut, Knorpel, Chicken Wings, Sunagimo (Hühnerleber), Hatsu (Herz) und Tsukune (Hühner-Hackfleischfrikadellen). Wenn man Moriawase (Yakitori-Variationen) bestellt, bekommt man gewöhnlich auch Innereien. Diejenigen, die ungern Innereien essen, sollten daher vorher die Bedienung konsultieren.

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Die Geburtsstunde des Yakitori

In Japan wird Hühnerfleisch erst in der modernen Zeit gegessen. Nachdem der Buddhismus in Japan eingeführt worden war, war der Verzehr von Fleisch weitgehend tabu, vor allem aber Rind- und Schweinefleisch. Rinder und Schweine spielten damals für die Agrarwirtschaft eine große Rolle. Hühnerfleisch hat man ebenfalls kaum gegessen – Hühner gehörten auch zu den Haustieren, wie Rinder und Schweine. Stattdessen hat man Wildvögel wie Buntfasane und Enten gejagt und gegessen. Yakitori wurde erstmals in der Edo-Zeit in der japanischen Literatur erwähnt. Dem Feudalherrn des Schlosses Komoro (in der heutigen Präfektur Nagano) soll Yakitori als Ehrung geschenkt worden sein (das Wort Yakitori tauchte in der Speisenfolge auf). Man vermutet aber, dass das Fleisch damals von Wildvögeln stammte.

Gemeinsam mit der Meiji-Restauration kam die Kultur des Fleischessens nach Japan und jetzt wurde auch Hühnerfleisch gegessen. Das Hühnerfleisch, das im Restaurant serviert wurde, konnte man sich als ein einfacher Bürger aber nicht leisten, da es zu teuer war. Daher hat man Sehnen und Knochen, die diese Geschäfte übrig ließen, aufgespießt und gegrillt. Dies war der Anfang des Yakitori. Auf Geländen von Shintō-Schreinen und in der Nähe von Brücken wurden Stände gebaut, an denen man Yakitori kaufen konnte. Yakitori war ein billiger Volksgenuss. Heute essen manche Frauen mit Stäbchen, aber Yakitori darf man auch ruhig direkt abbeißen, ohne dass man zuerst die Fleischstücke vom Spieß mit Stäbchen trennt.